Cybersecuritytrends für KMU gewinnen zunehmend an Bedeutung, da die Bedrohungen im Bereich der Cybersecurity in den letzten Jahren stetig zugenommen haben. Die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung von Unternehmen macht diese auch anfälliger für Cyber-Angriffe.
Klein- und mittelständische Unternehmen (KMU) stehen vor einer besonderen Herausforderung, da sie oft nicht über die notwendigen Ressourcen und das Know-how verfügen, um mit den sich schnell ändernden Bedrohungen Schritt zu halten. Die meisten Unternehmen sind jedoch auf eine funktionierende IT angewiesen. In vielen Fällen unterstützt die IT die Geschäftsprozesse des Unternehmens. So erfasst und verarbeitet eine Anwaltskanzlei Mandantendaten. Ärzte wiederum verarbeiten sensible Patientendaten und unterliegen besonderen Datenschutzbestimmungen, aber auch Branchen wie Architekten, Steuerberater und andere setzen IT produktiv ein. Bei einem Ausfall der IT sind diese und weitere Branchen von einer Betriebsunterbrechung betroffen.
Ein solcher Stillstand kann hohe Kosten verursachen und die Existenz des Unternehmens gefährden. In erster Linie ist die Produktivität der Mitarbeiter betroffen.
Es entstehen Kosten für die Betriebsunterbrechung (Umsatzausfall, Personalkosten etc.), weitere Kosten für den IT-Berater, der berät, analysiert und das weitere Vorgehen festlegt. Darüber hinaus entstehen hohe Kosten für die Wiederherstellung der IT. In diesem Fall ist mit einem Datenverlust zu rechnen, da der Datenbestand zwischen Cyberangriff und Wiederherstellung unterschiedlich ist. Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) sieht eine Meldepflicht bei Datensicherheitsverletzungen personenbezogener Daten vor.
Laut einer Statistik der Allianz-Versicherung aus dem Jahr 2022 wurden rund 2.700 Risikomanagement-Experten aus etwa 90 Ländern zu den „Top 10 Geschäftsrisiken weltweit“ befragt. Demnach wurden Cybervorfälle von den Befragten als das mit Abstand größte Geschäftsrisiko eingestuft. Es folgen Betriebsunterbrechungen und Naturkatastrophen.
Quelle: https://www.agcs.allianz.com/news-and-insights/news/allianz-risk-barometer-2022-press-de.html
Im Folgenden stellen wir die wichtigsten IT-Sicherheitstrends vor, die der Abwehr von Cybersicherheit dienen und einen solchen Vorfall verhindern können:
1. Managed Security Services
Managed Security Services bieten Unternehmen eine kostengünstige Möglichkeit, ihre IT-Infrastruktur zu verbessern. Dabei wird die Überwachung und Verwaltung der IT-Infrastruktur an einen externen IT-Dienstleister ausgelagert, der sich um alle Sicherheitsbelange kümmert. Der Dienstleister übernimmt die Verantwortung und sorgt für einen störungsfreien IT-Betrieb, notwendige Maßnahmen werden vom Dienstleister übernommen.
2.Multi-Faktor-Authentifizierung
Die Verwendung von Passwörtern allein bietet keinen ausreichenden Schutz mehr. Um den Zugriff auf sensible Daten zu kontrollieren, sollte daher eine Multi-Faktor-Authentifizierung implementiert werden. Dabei werden zusätzliche Schutzmechanismen wie Fingerabdrücke, Token oder Smartphone-Apps eingesetzt, um die IT-Sicherheit zu erhöhen.
3. Phishing-Prävention
Phishing ist eine der häufigsten Methoden von Cyberkriminellen, um Zugang zu IT-Infrastrukturen oder sensiblen Zugangsdaten zu erhalten. In den meisten Fällen wird das Opfer zu einer Handlung aufgefordert. Es ist daher wichtig, dass Unternehmen ihre Mitarbeitenden über die Risiken von Phishing-Angriffen informieren und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen treffen.
4. Firewall
Der Betrieb einer Hardware-Firewall ist unerlässlich. Mit ihren Funktionen schirmt die Firewall Ihr Unternehmensnetzwerk vom Internet ab. Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen können helfen, Cyberangriffe frühzeitig zu erkennen und zu verhindern. Unternehmen sollten daher in entsprechende Technologien investieren, um ihre Cybersicherheit zu verbessern.
5. Endpoint-Sicherheit
Endgeräte wie Computer, Laptops und Mobiltelefone sind häufige Einfallstore für Cyberkriminelle. Ihr Unternehmen sollte daher sicherstellen, dass alle Endpoints in Ihrem Netzwerk sicher sind und regelmäßig auf Schwachstellen überprüft und bewertet werden. Es empfiehlt sich, herkömmliche Antiviren-Systeme durch Antiviren-Systeme der nächsten Generation zu ersetzen. Diese bieten einen umfassenderen Schutz und können bei entsprechender Kompatibilität mit der Firewall zusammenarbeiten.
6. Penetrationstests
Penetrationstests sind eine wichtige Methode, um Sicherheitslücken in einem Unternehmen zu identifizieren. KMU sollten daher regelmäßig Penetrationstests durchführen lassen, um ihre Sicherheitsmaßnahmen zu verbessern und Schwachstellen zu schließen.
7. Security Awareness Training
Die Mitarbeiter sind oft der schwächste Punkt in der Cybersicherheit eines Unternehmens. KMU sollten daher ihre Mitarbeiter regelmäßig in Cybersicherheit schulen, um sie für Risiken zu sensibilisieren und über bewährte Verfahren zu informieren.
8. Security Information and Event Management (SIEM)
SIEM-Systeme sammeln und analysieren Protokolldaten, um potenzielle Sicherheitsbedrohungen zu erkennen. KMU sollten daher in ein SIEM-System investieren, um frühzeitig auf Bedrohungen reagieren zu können.
9. Zero Trust Security
Zero Trust Security bedeutet, dass jeder Benutzer, jede Anfrage und jede Verbindung in einem Netzwerk als potenzielle Bedrohung angesehen wird. KMU sollten daher eine Zero Trust-Strategie implementieren, um ihre Sicherheit zu erhöhen.
10. Cyber-Versicherungen
Cyber-Versicherungen bieten Unternehmen Schutz vor Verlusten und Schäden, die durch Cyber-Angriffe entstehen können. KMU sollten daher prüfen, ob eine Cyber-Versicherung für sie sinnvoll ist und welche Risiken sie abdeckt.
Es gibt viele Möglichkeiten, wie KMU ihre Cybersicherheit verbessern können. Die oben genannten Cybersecuritytrends für KMU bieten einen guten Ausgangspunkt, um die Sicherheit von Daten und Systemen zu gewährleisten. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass es keine Universallösung gibt und dass Unternehmen ihre Cybersicherheit ständig überwachen und anpassen müssen, um mit den sich ändernden Bedrohungen Schritt zu halten.
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